Carsten Wawer

Geschäftsführer SQUIRREL & NUTS digital

Digitale Lösungen für gesellschaftliche Akteure

Software-Entwickler

AI-Evangelist

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Wie Sie Ihre Website als Politiker/in oder Partei DSGVO-konform gestalten: Ein umfassender Leitfaden

18. August 2024 Politik & das Netz
Wie Sie Ihre Website als Politiker/in oder Partei DSGVO-konform gestalten: Ein umfassender Leitfaden

In der heutigen digitalen Welt ist eine Website für Politiker, Parteien und Fraktionen ein unverzichtbares Instrument, um mit potentiellen Wählern zu kommunizieren, politische Positionen zu verbreiten und Unterstützer zu mobilisieren. Doch mit der zunehmenden Vernetzung und der Menge an gesammelten Daten wächst auch die Verantwortung, diese Daten zu schützen. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union stellt hierbei strenge Anforderungen, die insbesondere bei der Verarbeitung sensibler Daten wie politischer Meinungen beachtet werden müssen.

In diesem Beitrag werde ich Ihnen detailliert erläutern, wie Sie Ihre Website datenschutzkonform gestalten können. Der Fokus liegt dabei besonders auf der Vermeidung von DSGVO-Verstößen, die durch den Einsatz von Technologien und Diensten entstehen können, die personenbezogene Daten ohne Einwilligung an Internetkonzerne außerhalb der EU übertragen.

1. Hosting in der EU: Der sichere Weg zur Datenverarbeitung

Das Hosting Ihrer Website ist der Grundstein für eine sichere Datenverarbeitung. Viele beliebte Plattformen wie wix.com oder Squarespace bieten zwar einfache Lösungen für das Erstellen von Websites, jedoch sind ihre Server oft außerhalb der EU angesiedelt, zum Beispiel in den USA. Das kann problematisch sein, da die DSGVO verlangt, dass personenbezogene Daten nur dann in Drittländer (Länder außerhalb der EU) übertragen werden dürfen, wenn diese Länder ein angemessenes Datenschutzniveau gewährleisten.

Was bedeutet das für Sie?

Stellen Sie sicher, dass Ihr Webhosting-Dienstleister Server in der EU betreibt und vollständig den europäischen Datenschutzbestimmungen unterliegt. Anbieter wie Strato oder Hetzner sind Beispiele für EU-basierte Dienste, die eine DSGVO-konforme Speicherung und Verarbeitung von Daten gewährleisten. Dies ist besonders wichtig, da bereits die bloße IP-Adresse eines Besuchers als personenbezogenes Datum gilt.

Für sozialdemokratische Websites bieten wir bei SQUIRREL & NUTS digital das SaaS-Redaktionssystem soz.is an, das neben datenschutzkonformem Hosting auch funktionale Erweiterungen für den Betrieb politischer Websites und einen umfassenden Support bietet.

2. Vorsicht bei Drittanbieter-Diensten: Schützen Sie die Daten Ihrer Besucher

Drittanbieter-Dienste wie Google Analytics, Facebook Pixel oder ähnliche Tracking-Tools sind weit verbreitet, um das Verhalten der Besucher auf Websites zu analysieren und Marketingstrategien zu optimieren. Diese Tools können jedoch problematisch sein, da sie oft ohne explizite Zustimmung der Nutzerpersonenbezogene Daten sammeln und in die USA übertragen.

Was sollten Sie tun?

Wenn Sie solche Tools verwenden möchten, müssen Sie sicherstellen, dass die Daten anonymisiert werden, bevor sie an Drittländer übermittelt werden. Bei Google Analytics können Sie zum Beispiel die IP-Anonymisierungsfunktion aktivieren. Zudem müssen Sie die ausdrückliche Zustimmung der Nutzereinholen, bevor solche Tracking-Cookies gesetzt werden. Hierbei hilft ein Cookie-Banner, das den Nutzerdie Möglichkeit gibt, das Setzen von Cookies aktiv zu bestätigen oder abzulehnen.

Bei soz.is stellen wir sicher, dass die eigene Website keine Verbindung mit externen Diensten aufnimmt, bevor die Website-Besuchenden nicht ihre explizite Einstimmung dazu gegeben habem-

3. Eine transparente Datenschutzerklärung: Klarheit schaffen

Die Datenschutzerklärung auf Ihrer Website ist nicht nur eine Formalität, sondern ein zentrales Element Ihrer DSGVO-Compliance. Diese Erklärung informiert die Besucherdarüber, welche Daten gesammelt werden, zu welchem Zweck diese verwendet werden und wie die Daten verarbeitet werden.

Was sollte in die Datenschutzerklärung?

Ihre Datenschutzerklärung sollte leicht verständlich und gut zugänglich sein. Sie muss detaillierte Informationen über die Art der gesammelten Daten, die rechtlichen Grundlagen für deren Verarbeitung, die Speicherdauer und die Rechte der Betroffenen enthalten. Nutzen Sie klare und einfache Sprache, um auch rechtliche Laien zu erreichen.

soz.is erstellt Ihre Datenschutzerklärung automatisch und dynamisch an den für die Site vorgenommenen Einstellungen, so dass sie nur in Ausnahmefällen von Ihnen bearbeitet werden muss. Neue Entwicklungen im Bereich Datenschutz denken wir vor und bereiten Ihr Website darauf vor.

4. Explizite Einwilligung für Cookies und Tracking-Tools einholen

Cookies sind kleine Textdateien, die auf dem Gerät des Nutzers gespeichert werden, um Informationen über das Surfverhalten zu sammeln. Viele Cookies sind technisch notwendig, um die Funktionalität der Website zu gewährleisten, wie z.B. das Speichern von Spracheinstellungen. Andere, insbesondere Tracking-Cookies, sammeln Informationen über das Verhalten der Nutzerund sind daher besonders sensibel.

Wie gehen Sie richtig mit Cookies um?

Setzen Sie keine Tracking-Cookies ohne die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer. Ein Cookie-Banner ist hierbei unerlässlich, das klar kommuniziert, welche Arten von Cookies verwendet werden und was deren Zweck ist. Nutzermüssen die Möglichkeit haben, diese Cookies abzulehnen oder nur ausgewählte Kategorien zu akzeptieren.

Cookies setzen wir bei soz.is grundsätzlich nur nach der expliziten Einstimmung des Website-Besuchenden.

5. SSL/TLS-Verschlüsselung: Sicherheit auf allen Ebenen

Die SSL- (Secure Sockets Layer) bzw. TLS- (Transport Layer Security) Verschlüsselung ist eine Technologie, die sicherstellt, dass die Daten, die zwischen dem Server und den Besuchern Ihrer Website ausgetauscht werden, verschlüsselt sind. Dies verhindert, dass Unbefugte diese Daten abfangen und lesen können.

Warum ist dies wichtig?

Die DSGVO fordert, dass personenbezogene Daten sicher verarbeitet werden. Eine SSL/TLS-Verschlüsselung ist eine grundlegende Maßnahme, um dies zu gewährleisten. Websites, die diese Verschlüsselung nutzen, sind durch das „https“ in der URL erkennbar. Es ist auch ein wichtiges Signal an Ihre Besucher, dass Sie ihre Daten ernst nehmen und schützen.

Alle Websites, die bei soz.is betrieben werden, sind natürlich SSL-verschlüsselt.

6. Keine automatische Datenweitergabe an soziale Netzwerke

Viele Websites integrieren Social-Media-Plugins, um das Teilen von Inhalten zu erleichtern. Diese Plugins (z.B. der Facebook Like Button) übertragen jedoch oft automatisch Daten an die entsprechenden sozialen Netzwerke, selbst wenn die Nutzerdie Schaltfläche nicht aktiv nutzen.

Was können Sie tun?

Vermeiden Sie es, solche Plugins direkt in Ihre Website einzubinden. Stattdessen können Sie datenschutzfreundliche Alternativen wie Shariff nutzen, die erst dann eine Verbindung zum jeweiligen Netzwerk herstellen, wenn der Nutzer aktiv auf die Schaltfläche klickt. So verhindern Sie, dass ungewollt Daten übertragen werden, und bleiben gleichzeitig DSGVO-konform.

Bei soz.is schützen wir die personenbezogenen Daten der Nutzer:innen, indem wir Inhalte der Social Networks nicht direkt darstellen, sondern die Daten auf unseren in Deutschland betriebenen Servern zwischenspeichern oder die explizite Einstimmung der Nutzer einholen, bevor wir die Verbindung zu den sozialen Netzwerken initiieren.

7. Auf die richtigen Drittanbietertools setzen

Viele Websites verwenden Plugins und Tools von Drittanbietern, um ihre Funktionalität zu erweitern – sei es für das Design, die Benutzerfreundlichkeit oder das Marketing. Allerdings verarbeiten diese Tools häufig personenbezogene Daten, und nicht alle Anbieter halten sich an die strengen Vorgaben der DSGVO.

Was sollten Sie beachten?

Nutzen Sie nur Tools, die explizit DSGVO-konform sind. Lesen Sie die Datenschutzerklärungen der Anbieter sorgfältig und schließen Sie, wenn nötig, Auftragsverarbeitungsverträge (AV-Verträge) ab. Diese Verträge regeln, wie der Anbieter die Daten in Ihrem Auftrag verarbeitet und stellen sicher, dass er ebenfalls den Datenschutzbestimmungen entspricht.

Wir setzen beim Betrieb von soz.is auf sorgfältig ausgewählte Drittanbieter-Tools, die den Anforderungen der DSGVO entsprechen.

8. Vermeiden Sie das Tracking von IP-Adressen

Die IP-Adresse ist eine eindeutige Kennung eines Geräts im Internet und gilt als personenbezogenes Datum, da sie Rückschlüsse auf die Identität des Nutzers zulassen kann. Das Tracking von IP-Adressen ist daher besonders heikel und sollte nur in Ausnahmefällen und unter strengen Bedingungen erfolgen.

Was ist zu tun?

Falls das Tracking von IP-Adressen nicht unbedingt erforderlich ist, sollten Sie darauf verzichten. Wenn Sie beispielsweise Web-Analyse-Tools nutzen, stellen Sie sicher, dass die IP-Adressen vor der Speicherung anonymisiert werden. Dies kann oft in den Einstellungen der Analyse-Tools konfiguriert werden, wie etwa bei Google Analytics.

Bei soz.is nutzen wir das Tracking von IP-Adressen ausschließlich zur Bekämpfung von Angriffen und anderen Bedrohungen und löschen diese nach 7 Tagen. An allen anderen Stellen werden IP-Adressen anonymisiert um die Privatsphäre der Nutzer:innen zu gewährleisten.

9. Regelmäßige Datenschutz-Audits: Bleiben Sie auf dem neuesten Stand

Die DSGVO verlangt nicht nur die einmalige Implementierung von Datenschutzmaßnahmen, sondern auch deren kontinuierliche Überprüfung und Anpassung an neue Entwicklungen. Regelmäßige Datenschutz-Audits helfen Ihnen, Schwachstellen zu identifizieren und Ihre Website stets auf dem neuesten Stand zu halten.

Wie setzen Sie dies um?

Führen Sie mindestens einmal jährlich ein Datenschutz-Audit durch. Überprüfen Sie dabei alle eingesetzten Tools, die Datenschutzerklärung, die Cookie-Banner und die Sicherheitsvorkehrungen. Dokumentieren Sie die Ergebnisse und ergreifen Sie Maßnahmen, um eventuelle Lücken zu schließen.

Die regelmäßige Überprüfung unserer Datenschutzmaßnahmen gehört bei soz.is zum Alltag. Wir überprüfen diese laufend ob sie den aktuellen Entwicklungen im Bereich Datenschutz noch genügen.

10. Respektieren und kommunizieren Sie die Rechte Ihrer Nutzer

Ein wesentlicher Bestandteil der DSGVO ist das Recht der Nutzerauf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Widerspruch gegen die Verarbeitung ihrer Daten. Diese Rechte müssen nicht nur respektiert, sondern auch proaktiv kommuniziert werden.

Was bedeutet das für Ihre Website?

Stellen Sie sicher, dass die Kontaktmöglichkeiten für solche Anfragen leicht zugänglich sind. Weisen Sie in Ihrer Datenschutzerklärung ausdrücklich auf diese Rechte hin und erklären Sie, wie Nutzerdiese Rechte wahrnehmen können. Antworten Sie auf Anfragen schnell und in einer klaren, verständlichen Sprache.

Fazit: Datenschutz als Chance für Vertrauen und Sicherheit

Die Umsetzung der DSGVO-Anforderungen ist zwar mit Aufwand verbunden, bietet jedoch auch die Chance, das Vertrauen Ihrer Besucherzu gewinnen und Ihre Website sicherer zu machen. Durch die Beachtung der oben genannten Tipps stellen Sie sicher, dass Ihre Website nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entspricht, sondern auch ein positives Signal an Ihre Wählersendet: Dass Ihnen der Schutz ihrer persönlichen Daten am Herzen liegt.

In einer Zeit, in der Datenschutz immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, kann eine datenschutzkonforme Website ein entscheidender Vorteil sein. Sie zeigt, dass Sie als Politiker oder Partei verantwortungsbewusst mit den Daten Ihrer Unterstützerumgehen und sich für deren Schutz einsetzen. Dies ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch ein wichtiger Aspekt moderner politischer Kommunikation.

Im sozialdemokratischen Umfeld können Sie dieses wichtige Statement setzen ohne sich tief mit der Materie auseinanderzusetzen, indem Sie ihre Website mit soz.is betreiben.

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